Ungehorsame Körper(bilder) – Queer-Feministische Videokunst in den 1970er Jahren und heute
Der Vortrag widmet sich Fragen von aktuellen feministischen und queeren Ansätzen in der Video(-Performance)-Kunst, die mit ihren vielfältigen ästhetischen Strategien an die Anfänge feministischer Videokunst in den 1970er Jahren zurückdenken lassen. Zugleich lassen sie aber auch erkennen, dass sie nicht einfach bloß als Neuauflage(n) von Videokunst-Geschichte(n) zu begreifen sind. Anhand von Beispielen (queer-)feministischer Videokunst stellt der Vortrag den Zusammenhang von Genderkonstruktionen und Medienformen in den Fokus. Geleitet von der Behauptung einer besonderen historischen Nähe zwischen Video(kunst) und Feminismus, die im Vortrag dargestellt und theoretisch reflektiert wird, soll herausgearbeitet werden, wie neue Medientechnologien die Dekonstruktion traditioneller Körperbilder befördern. Ausgangspunkt des Vortrags sind die Videokunst-Experimente feministischer Künstlerinnen der 1970er Jahre und ihre Dekonstruktionen und Neukompositionen von Körperlichkeit. Anhand von Beispielen werden sowohl die spezifischen Ästhetiken und wiederkehrenden Motive, als auch die theoretischen Dimensionen vorgeführt.
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Alisa Kronberger
Alisa Kronberger (Dr. phil.) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin (PostDoc) am Institut für Medienwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum und assoziiertes Mitglied des Sonderforschungsbereichs Virtuelle Lebenswelten. Ihre medien-, kunst- und kulturwissenschaftlichen Forschungsinteressen liegen vor allem im Bereich der (öko-)feministischen (Medien-)Theorien, der Medienökologie und -philosophie sowie im diskursiven Feld des Neuen Materialismus. Im Wintersemester 2024/25 war sie Fellow am Erich Auerbach Institute for Advanced Studies der Universität zu Köln und im Sommersemester 2025 wird sie die Professur für Mediengeschichte und Kommunikationstheorie an der RUV vertreten.