artistic habitats – Kunstakademie als Gemeinschaft
Gesa Krebber
Kunstlehrer*innenbildung braucht einen agilen Lebensraum enger Relationen von Kunst, Kunstvermittlung und Kunstdidaktik. Um diesen zu verwirklichen müssen Verbindungen und Interaktionen sichtbar gemacht werden, die sich weniger in sprachlichen Diskursen, als vielmehr in körperlichen und performativen Handlungen manifestieren. Inspiriert von Haraways Konzept der Beziehungen möchte ich Verbindungen und unterschiedliche Wege, Interaktionen und Formate von Zusammenarbeit und Beziehungen an Kunsthochschulen in den Blick nehmen. Hierfür aktiviere ich den Begriff des Habitats, der die künstlerische Bildung als etwas begreift, das in einem komplexen Lebensraum mit einem immer dynamischen Austausch von Ideen und Erfahrungen stattfindet. Der Begriff hilft bei der Bewusstmachung sublimierter, sedimentierter Beziehungsmuster und dem Erkennen von möglichen und wünschenswerten Interaktionen. Ein solcher Blick bietet an, festgefahrene Strukturen von Hierarchien zu verlassen und die Kunstakademie als ein lebendiges Ökosystem zu begreifen, in dem Kreativität und Bildung durch sich entwickelnde, miteinander verbundene Beziehungen zwischen ihren vielfältigen Akteur*innen gedeihen.
GESA KREBBER, Dr. phil; seit 2022 Professorin für Kunstdidaktik und Ästhetische Bildung an der Kunstakademie Münster. Von 2017-2022 Studienrätin im Hochschuldienst am Institut für Kunst und Kunsttheorie, Humanwissenschaftlichen Fakultät/Universität zu Köln; Arbeitsschwerpunkte: Forschendes Lernen im Kontext der Kunstdidaktik; Praxissemester Kunst; Hochschule als Community; Forschungsschwerpunkte: Kollaborative Praktiken in Kunst und Kunstpädagogik, Kunstpädagogik in Vernetzung, Collaborative Learning Spaces in digitaler Kultur, Zusammenarbeit von Hochschule und Schule. Publikationen u.a. im transcript Verlag und kopaed Verlag.
Kontakt: krebber@kunstakademie-muenster.de