Umgang mit Flüchtigkeit und
Referentialität in digitalen Bildwelten
Anna Kreysing, Canan Tercan (Düsseldorf)
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Kentridge findet als Kind völlig unerwartet Tatortfotos in einer Schatulle auf dem Schreibtisch seines Vaters, einem Anwalt für Opfer der Apartheid in Südafrika. Jahrzehnte später sollten diese Bilder, die sich in sein Gedächtnis eingebrannt hatten, sein künstlerisches Schaffen bestimmen. Im Gegensatz zu seinem Vater, der die geschehene Wirklichkeit in juristische Form brachte, stellt Kentridges ästhetische Auseinandersetzung mit Zeitgeschehen einen eigenständigen Zugang zur Welt dar und eröffnet einen von der Kunsterfahrung ausgehenden Reflexions- und Denkraum.
Welche Bilder sind es heute, die sich so einbrennen, wie in dieser Anekdote das Bild der zufällig gefundenen Fotografie?Nicht nur sind Bilder immer leichter verfügbar geworden, auch hat sich in den letzten Jahren der Umgang mit Bildern verändert, so entsteht das ‚Swipen‘ als neuer Umgang der flüchtigen Bildbetrachtung. In diesem Workshop wird anhand unterrichtspraktischer Beispiele diskutiert und ausprobiert, wie sich der Blick der Lernenden mittels ästhetischer Lernprozesse entschleunigen kann. Durch eine reflektierte Auseinandersetzung mit medialen Bildwelten soll eine Sensibilität für aktuelle politische sowie gesellschaftlich relevante Themen geschaffen werden. Dabei wird erörtert, wie das hybride Arbeiten, das transmediale ästhetische Denken und Schaffen zwischen klassischer Grafik, Bildbearbeitung, Malerei und Stopmotionfilm dazu beitragen kann, Bilder nachhaltig zu gestalten.
Es wurde darum gebeten, ein internetfähiges Smartphone/Tablet und/oder Laptop mitbringen. Zudem wurde empfohlen, die Apps ‚Stopmotion Studio‘ und ‚Ibis Paint X‘ auf dem Smartphone/Tablet vorzuinstallieren.